09.04.07

Unerwünschte Sämlinge

Der erste Gartendurchputz ist beendet, schon wartet die nächste Arbeit. Bei mir artet das fast in eine Pflanzenrodung aus. Dank der Mulchschicht habe ich kein Unkraut, dafür jede Menge unerwünschter Sämlingspflanzen.

Ich drehe die Uhr mal eine Stunde zurück.
Heute ist ein herrlicher Tag und ich bin natürlich mit der Kamera im Garten unterwegs. Einige Topfpflanzen brauchen Wasser, dann erblicke ich den dichten Teppich von Winterlingen, die bereits dicke Samenkapseln angesetzt haben. Das ist des Guten doch zuviel und ich beginne die Blattmasse abzureissen. Eigentlich hätte ich mir Handschuhe anziehen sollen, aber ich möchte doch Fotos machen!
Da sind auch unerwünschte Sämlinge vom Lungenkraut (Pulmonaria) und so mancher Storchschnabel (Geranium) hat sich auch ausgesät. Sollte ich nicht doch einen Ausstecher holen? Ich balanciere weiter im Beet und rupfe den agressiven Scheinmohn (Meconopsis cambrica) aus. Er dürfte sich besonders in den den Hostapflanzen wohl fühlen. Veilchen sind liebliche Pflanzen und ich habe sie in vielen Farben gesetzt. Nun wachsen sie mir über den Kopf. So auch das Vergißmeinnicht (Myosotis), das Mutterkraut (Tanacetum parthenium) und jede Menge Primeln (Primula).

Adoxa moschatellina, das Moschuskraut (Fotos) überzieht auch bereits eine größere Fläche. Mit seiner Höhe von 5cm kann es keinen Schaden anrichten und ich übersehe es diesmal. Die Nachtviole (Hesperis) und der Judassilberling (Lunaria) müssen aber raus, die Büsche sind zu gross, sie überdecken die kleineren Stauden und nehmen ihnen das Licht. Kugellauch (Allium), Flockenblume (Centaurea) und Lerchensporn (Corydalis) wandern auch auf den Kompost.
Nun sitze ich vorm PC, habe keine Fotos gemacht, aber (nur) drei Beete von unerwünschten Sämlingen befreit.

Warum ich das heute schreibe? Während dieser Arbeit kam mir der Gedanke, dass man Gartenneulinge vielleicht vor so manchen Pflanzen warnen sollte. Aber Gärten sind verschieden, was bei mir wuchert, bleibt auf anderem Boden ein bescheidenes Pflänzchen.

6 Kommentare:

Henny hat gesagt…

Und dennoch gibt es Leute denen man mit dem üppigen Wildwuchs Freude machen kann. Gottseidank. Ich heule immer wenn ich was kompostieren muß!

Elfriede hat gesagt…

@henny. in all den Jahren habe ich diese Überschusspflanzen verschenkt. Hatte sogar mal eine Liste davon gedruckt und in der Zeitung veröffentlicht. Es scheint keine Menschen mehr zu geben, die ich mit diesen Pflanzen beglücken könnte.
Alle Stauden wachsen in die Breite nur leider der Garten nicht :-)

SchneiderHein hat gesagt…

Was Dir widerfahren ist, steht mir noch bevor. Nur heißt es bei mir Knoblauchsrauke, Nelkenwurz, Waldmeister, Efeu und einige von den Walderdbeeren...

Elfriede hat gesagt…

Gemeinsam könnten wir einen Naturgarten anlegen :-)

SchneiderHein hat gesagt…

Und in welcher Region müßte der liegen, damit die Pflänzchen auf dem Weg nicht zu sehr leiden?
Übrigens, kann ich henny gut verstehen. Ich leide auch jedes Jahr wenn meine Mutter ihre Winterlinge, gelben Buschwindröschen und den Lerchensporn ab- oder rausreißt. Einen Teil der Saat rette ich dann noch für unsere gelbe Seite des Gartens, aber auch bei uns wächst es nun schon gut zu. Die Natur ist halt manchmal zu verschenderisch und hat nicht mit den Garten-Plänen von Menschen gerechnet!
Liebe Grüße Silke

Elfriede hat gesagt…

@Silke, auf jeden Fall noch in Europa :-)