15.03.07

Mulch

Nun ist es bald geschafft. Drei Tage noch, dann kann ich den ersten Gartendurchputz beenden. Unter Frühlingsputz verstehen viele Gartenbesitzer, alle Flächen von Laub zu befreien. Liest man im Netz die verschiedenen Gartenforen durch, dann taucht immer wieder die Frage auf, ob man den im Herbst ausgebrachten Mulch im Frühling wegräumen muss.
Warum nehmen sich Gartenmenschen nicht die Natur als Vorbild? Dort räumt doch auch keiner das Laub weg. Natürlich wachsen in den Gärten andere Pflanzen, doch mir ist durch Mulch noch keine erstickt oder verfault. (Foto oben Beet im März/ Foto unten Beet im August)Diese Zeilen habe ich hier schon öfter geschrieben und ich werde es auch bei meinen Gartenbesuchern immer wieder erwähnen. Irgendwann wird es 'modern' sein, den Boden nicht nackt den Kräften von Sonne und Wind auszusetzen, die Rosenbeete nicht mit Rindenmulch aufzufüllen. Irgendwann vielleicht.
Hier noch eine interesante Seite zu diesem Thema.

12 Kommentare:

SchneiderHein hat gesagt…

Du sprichst mir aus der Seele, endlich jemand, der genau meiner Meinung ist!
Jahrelang hatte ich fast vergeblich versucht im Garten meiner Mutter den Mulch als Abdeckung gerade im Frühjahr zu etablieren. Jedes Jahr scharrten die Drosseln die Stückchen auf den Rasen und es sah ja soooo unordentlich aus, dass das Material bald wieder von den Beeten verschwunden war...
Aber - plötzlich stellte sie fest, dass sie ihre Frühjahrsbepflanzung nicht so oft gießen mußte, der Boden mußte nicht mehr gehackt werden und die Pflänzchen wuchsen viel schneller als früher. Und trotzdem kamen einige Sämlinge durch, da es ja nur eine leichte Bodenabdeckung war.
Als wir unseren Garten 1995 erhielten, schüttelte meine Mutter trotz ihrer Erfahrungen im eigenen Garten den Kopf, als wir uns für unser "Brachland" im mittleren Teil des Gartens jeweils 100 Sack Mulch im Frühjahr 1996&1997 liefern ließen. Sofort sah es bei uns aufgeräumter aus, die Pflänzchen hoben sich besser vom Boden ab und wir mußten ebenfalls wesentlich weniger angießen.
Im Sommer 1997 bei einer Feier bei uns im Garten konnte ich dann meine Mutter bei einer Lobeshymne auf das Verwenden von Mulch im Garten belauschen.
Jedes Frühjahr freut sie sich seitdem, wie schön sich die ersten Blüten aus dem frisch verstreuten Mulch abheben...
Silke

Anonym hat gesagt…

will Dich anfeuern, Elfriede, Du triffst so viele gartenmenschen, wunderbar, dass Du Dir die mühe machst, diese idee zu verbreiten.

lg, brigitte,

die nackte erde so nachlässig findet wie andere mulch auf beeten...

Henny hat gesagt…

Und ich feuere mit!!!
ich bin auch der fixen Meinung , dass das Laub mehr nutzt als schadet, bei mir bleibt es in den Beeten. In 2 Monaten istes weg und der Boden hat eine Extraportion Nährstoffe bekommen.
Heut hab ich einer Nachbarin zugeguckt die grad den 5. Sack mit Laub gefüllt hat. Dann zahlt sie auch noch fürs Wegführen und hinterher kauft sie Dünger *augenverdreh*

Elfriede hat gesagt…

Ich freue mich über eure Antworten.

Was manchmal für Argumente gegen das Mulchen vorgebracht werden, da stellen sich bei mir die Haare auf =:-)

Anonym hat gesagt…

Hallo Elfriede,
ich stimme Dir zu Mulch ist Beste fuer den Garten,
z.B.das Herbstlaub unter Gehölzen wirkt wie eine jährliche Düngung für Bäume und Sträucher und ihre Unterpflanzung. Im Frühjahr lockere ich den Boden nochmals auf und dann kommt eine weitere Schicht
Mulch auf die Beete.
Unser Haus ist von vielen grossen Bäumen umgeben.
Das viele Laub, wird zum Teil mit einer Häckselmaschine zerkleinert als Kompost verabeitet und wieder auf den Beeten verteilt.
Hier lohnt sich die Anschaffung einer Häckselmaschine. Die grossen Blätter der Ahornbäume
verwende ich nicht im Garten, da bei der hohen Luftfeuchtigkeit im Sommer, oftmals ein Pilzbefall auftritt. Sie werden entsorgt und von der Stadt abgeholt.
Vor ein paar Tagen war es mir möglich im Garten alle Zweige und Äste zu sammeln, die nach dem letzten grossen Sturm den Garten bedeckten. 6 grosse Kübel Äste warten auf die Häckselmaschine.
Es ist wieder kalt geworden -6 C und wir haben 20 cm Neuschnee bekommen. Später dann...
So bewundere ich die schönen Fotos in diesem Blog, mache Notizen und
"have a nice weekend" Gisela

Elfriede hat gesagt…

Hallo Gisela!
So kalt ist es bei dir?

Ich sage immer, wenn die Leute statt Blumenerde zu kaufen, das Geld in einen Häcksler investieren würden, hätten sie sogar noch Geld gespart. Und sie bräuchten in kein Fitnesscenter gehen ;-)

Wolfgang hat gesagt…

Bis jetzt kompostiere ich alles organische Material. Den halbreifen Kompost bringe ich nach einem Jahr auf meine Dahlienbeete.
Der Einsatz eines Schredders würde sich lohnen. Dann kann ich das zerkleinerte Material gleich auf die Beete geben.
Mit den Blättern meines Walnussbaumes habe ich allerdings Probleme. Irgenwo las ich, dass diese sehr schlecht verrotten und nicht gut zum Abdecken sind. Stimmt das?

Anonym hat gesagt…

Hallo, Wolfgang,

stimmt. unter nassen, zusammenklebenden walnussblättern, die im winter nicht verrotten, können pflanzen ersticken. wir haben einen sehr alten baum (90jahre), dessen blätter im herbst nahegelegene beete schön zudeckt, aber im spätwinter, wenn die ersten warmperioden kommen, entferne ich alle nassen, zusammenklebenden blätter.

lg, brigitte

Elfriede hat gesagt…

Wie gesagt, bei mir kommt alles in den Häcksler. Sogar die Unmengen von Douglasienzapfen.

Sisah hat gesagt…

Mulchen ist sicherlich eine absolut natürliche Methode den Boden gesund zu halten, da bin ich völlig Deiner Meinung, Elfriede. Allerdings nehme ich ihn- wie auch in deinem Link empfohlen- im Frühjahr an manchen Stellen des Gartens beiseite, damit sich der Boden erwärmen und abtrocknen kann. Manche meiner empfindlichen Pflanzen haben nämlich eine dicke fette Mulchschicht aus den in meinem Garten anfallenden Kiefernadeln und Laub der Mispel.Allerdings habe ich da Probleme den richtigen Zeitpunkt abzupassen, denn es gibt bis in den Mai immer noch viele frostige Nächte.

Anonym hat gesagt…

Warum gibt es Blogs nicht als Print-Version?

Heute hatte mir doch tatsachlich unsere Vorständin vom Kleingartenverein erklären wollen, dass unser Garten sehr ungepflegt ist. Auf die Frage was denn, zeigte sie auf meine noch nicht abgeräumte Rabatte (ist wirklich etwas wild, werd aber erst im Frühjahr plattmachen was dann noch steht). Auf die Frage, was denn, antwortete sie: Na was da alles rumliegt... Das ganze Laub da muss noch weg! Der Versuch, ihr zu erklären wie gut das für den Boden ist konterte sie "Na dann müssen se 's eingraben". Der Hinweis nackter Boden fördere die Erosion und sei nach Bodenschutzgesetz sogar verboten (stimmt zwar so, betrifft aber eher Landwirte) wurde von Ihr mit "Na was sie alles Wissen" abgeblockt.

Naja, sind und bleiben eben Kleingeister, die Kolonie trägt bei mir in der Familie schon den Namen "Baum- und Strauchfrevel"

Würde mich interresieren wann Die das letzte mal ein Buch oder die Kleingärtnerzeitung in der Hand (und darin gelesen) hatte. Fällt wohl unter die Kategorie unbelehrbar.

Werde im Frühjar aber einen Teil des Walnusslaubs abnehmen und Kompostieren. Bis dahin lausche ich dem schmatzen meiner Regenwürmer.

Ich bin übrigens gelernter Gärtner und studier gerade Ökolandbau, an mir werden die sich noch die Zähne ausbeißen, ICH MULCHE WEITER!

Elfriede hat gesagt…

Bravo, mach weiter so! Irgendwann werden es auch diese Leute einsehen und sagen, sie haben es ja schon immer gewußt :-)