27.02.07

Leucojum vernum

Der Märzenbecher bedeutet für mich Kindheit. Ich erinnere mich an Spaziergänge in einem nahen Auwald, der zur Frühlingszeit einem weißen Blütenmeer glich. Obwohl nicht weit von meinem Zuhause entfernt, bin ich viele Jahre nicht dort gewesen.
Vorige Woche nahm ich mir die Zeit und spazierte wieder einmal durch dieses Gebiet. Es war ein trauriger Anblick. Alles was ich fand, waren ein paar Quadratmeter dieser Frühlingsblüher. Enttäuscht und doch freudig bin ich heimgegangen. Es sind keine üppigen Büsche von Märzenbecher, die in meinem Garten wachsen, aber sie fühlen sich bei mir wohl und vermehren sich. Im Herbst werde ich wieder Buchenlaub holen um es ihnen noch gemütlicher machen.

In den Geschäften sucht man im Herbst vergeblich nach diesen Pflanzen. Das liegt daran, dass die Zwiebel nicht austrocknen darf. Findet man sie trotzdem im Angebot, dann ist es meist vertrocknete Ware. Seriöse Anbieter werden die Zwiebel feucht verpacken und bereits im September versenden. Diese Pflanzen haben eine gute Chance, sich im Garten zu etablieren. Der Boden sollte kühl, humos und eher feucht sein, aber ohne Staunässe. Der Standort halbschattig-schattig.
Solange es aber Gartenbesitzer gibt, die jedes Laubblatt als störend empfinden, habe ich wenig Hoffnung, diese zarten Frühlingsblüher öfters in Gärten zu sehen.

2 Kommentare:

Henny hat gesagt…

Ich bin glücklich, das es Gärtner wie dich noch oder auch gibt. Wie wunderbar wenn man etwas retten kann das sonst im allgemein üblichen Putzfimmel untergehen würde.Mein Laub liegt auch noch und die Leberblümchen danken es mir.

Anonym hat gesagt…

Hallo Frau Lungenschmied! Da ihre Homepage wirklich sehenswert ist und seinesgleichen sucht, stöbere ich des öfteren. Ich habe auch Märzenbecher bzw. Frühlingsknotenblumen in meinem Garten angesiedelt, wo sie sich prächtig vermehren. Liebe Grüsse aus der Südoststeiermark Sabine Putz
www.rosen-garten.at